Bei den Rollatoren
Das neue Jahr beginnen
Am 06.01.haben wir etwas Neues probiert. Die traditionelle Senioren-Weihnachtsfeier des Orts-Beirats und des Dorfvereins im Dezember wurde in den letzten Jahren immer spärlicher besucht. Daher gab es die außergewöhnliche Idee von Jörn im Dorfverein, erst im Januar zu feiern, dann natürlich das neue Jahr. Der Seniorenverein hat zusätzlich zu den Mitteln des Dorfvereins weitere Fördermittel erhalten. Und so liehen wir runde Tische und blütenweiße Tischdecken aus, schmückten die Tische festlich und freuten uns über die Atmosphäre eines Opernballs im Gemeindehaus anstelle der langgezogenen Tische für diverse Sitzungen.
Der Hölschebure begrüßte uns schon beim Betreten des Gebäudes. Sekt und Begrüßungsworte des Bürgermeisters und der Vorsitzenden des Dorfvereins und des Seniorenvereins leiteten über zur Eröffnung des Büfetts. Annett C. hatte es zubereitet, Papa hat tragen geholfen.
Der Hölschebure traf den Nerv der Anwesenden mit einem Mix aus Volksliedern und Anekdoten. Es wurde kräftig mitgesungen und geschunkelt. An einem reinen Männer-Tisch mit einigen Mitgliedern des Männergesangvereins kannte man alle fünf Strophen des Brandenburg-Liedes, was der Künstler sehr lobte. Der festliche Nachmittag klang aus mit Gesprächen an den Tischen, viel Schulterklopfen und Umarmungen fürs neue Jahr. Alle haben sich wohl gefühlt und waren überrascht vom etwas anderen Ablauf der traditionellen Feier.
Ein neues Projekt beginnen
Zwei Jahre lang werden wir uns um den DorfFunk und die DorfNews kümmern. D. h. auch für einige Senioren sich erstmals näher mit Handy und dem Internet zu beschäftigen.
Daher gibt es am 28.02. den 1.Computer-Seniorentreff. Michael und Christina kann man alles fragen was man schon immer darüber wissen wollte. Und wir nehmen das nicht so bierernst, Werner konnte z. B. den DorfFunk noch nicht hochladen!
Der DorfFunk und die DorfNews werden von dem Preisgeld des Ministerpräsidenten finanziert, das wir 2022 erhalten haben.
Renate, Annette und Birgit sind da schon weiter:
Video:
Text:
ARD hat den Beitrag auch gebracht, Mittagsmagazin am 06.2., ab Minute 10 in HD, aber wir stehen zu unseren Falten.
Und wir arbeiten daran, regelmäßige Computerkurse durchzuführen.
Ein Projekt abschließen
25.01.2024: Werner Naglers Werkverzeichnis und überhaupt seine Gemälde sollten auch den Schülern der Dolgeliner Grundschule nahegebracht werden.
Wir danken Frau Riedel, Leiterin der Grundschule, für die Organisation von Seiten der Grundschule.
23 Schüler der 6.Klasse (darunter drei aus Dolgelin) werden diese zwei Unterrichtsstunden hoffentlich in Erinnerung behalten. Ein alter Mensch, der in den letzten Kriegstagen in ihrem Alter war, hat das Erlebte 60 Jahre später aufgeschrieben und es malend verarbeitet. Was ist TikTok dagegen…
Die erste halbe Stunde begutachteten die Schüler im kleinen Raum des Gemeindehauses das Gemälde, „von der Ansichtskarte Dolgeliner Weihnachtsmarkt“. Frau Ritter, die schon einige Kunstprojekte an der Schule begleitet hatte, erläuterte das perspektivische Zeichnen und was es heißt, wie Werner Nagler, ein fotografisches Gedächtnis zu haben. Beides wird im Kunstunterricht vertieft werden.
Dann ging es rüber in den großen Raum, der stockdunkel war. Wir hatten alle Fenster mit Hilfe von Hausmeister Herrn Lange mit Pappen abgedunkelt, wie in den letzten Kriegstagen. Vermutlich dachten einige Kinder, jetzt gibt es ein Kriegsvideo. Als Matthias Nagler das Licht anschaltete sah man vier Gemälde der Kriegsereignisse in Dolgelin aufgereiht an der Wand. Susanne Nagler las aus Werners Lebenserinnerungen und Matthias leitete die angeregte Diskussion der Kinder mit Werner über die Darstellungen auf den Gemälden. Berührend war, dass eine Schülerin berichtete, dass ihre Uroma auch den Treck von Halbe nach Dolgelin mitgemacht hatte.
Das Gemälde „Dolgelin im Februar 1945 mit Flakstellung der Wehrmacht“ leitete zum letzten Teil der Veranstaltung über. Abgebildet ist eine Flakstellung nahe Dolgelin und Jungs, darunter Werner, die neugierig danebenstanden und das beinahe mit dem Leben bezahlt hätten, da Tiefflieger kamen. Der reale Platz am Weg nach Alt Malisch ist noch durch die Reste der Schützengräben erkennbar. Alle machten sich auf den Weg.
Geschichte zum Betreten sozusagen und natürlich ballerten einige Jungs mit Stöcken auf imaginäre Feinde. Hätten sie Angst gehabt? Wohl ebenso wenig wie Werner damals. Sie müssen so etwas hoffentlich nicht erleben, aber in dieser Zeit, der nicht weit entfernten Kriege, ist die Erinnerung an die Leiden der Zivilbevölkerung im letzten Weltkrieg wichtiger denn je.
Zusammenfassend - das war mal nicht digital, nicht im Internet und nicht im Lehrbuch und daher hoffentlich einprägsam.
Es gibt schöne Fotos, aber leider dürfen wir die nicht veröffentlichen, auf denen die Kinder zu erkennen sind. Daher hier alle Kinder von hinten. Im analogen Papierfotobuch des Seniorenvereins kleben wir alles ein!
Berichtet hat:
- Der Märkische Sonntag am 03.02.2024:
2024 planen
Es ist ganz schön voll geworden, fast 20 Senioren sind regelmäßig bei den 14-tägigen Seniorentreffs, jeweils 15:00 Uhr dabei. Vermutlich müssen wir in den größeren Nebenraum umziehen, der auch akustisch besser ausgestattet ist.
Was haben wir schon geplant?
- 08.05: Arbeitseinsatz am Boccia-Platz mit anbowlen und angrillen
- 22.05: Die Landtagsabgeordnete Kristy Augustin (CDU) ist zu Gast und beantwortet unsere Fragen
- 11.09: Dampferfahrt auf der Oder mit Picknick und der Hölschebure ist wieder dabei.
Wir arbeiten daran Fördermittel für eine IT-Grundaustattung zu bekommen, damit wir mit den Computerkursen beginnen können. Und wir hoffen auf den Internet-Anschluss im Gemeindehaus.
Alles neu macht der Mai
Es ist schon Tradition - unser Arbeitseinsatz auf dem Boccia-Platz. Und egal, ob aktiv oder als Experte auf der Bank, es macht Spaß!
Wahlvorbereitung
Es stehen wichtige Wahlen an (EU, Kommunal) und wir diskutieren angeregt, welchen Einfluß unsere Angeordneten wohl haben werden und wer die Anliegen der Senioren vertreten wird. Karin aus dem Seniorenverein kandidiert für die Gemeindevertretung Lindendorf und hat natürlich unsere volle Unterstützung. Frau Kristy Augustin, CDU (auf den Fotos als Jüngste zu erkennen) berichtet am 22.5. über ihre Arbeit in der vergangenen Legistaturperiode und beantwortet unsere Fragen. Diesmal kandidieren mehr als 400 Bürger für die 59 Plätze des Kreistages Märkisch-Oderland und man muss schon aktiv gewesen sein, um wiedergewählt zu werden.
Protest
Der rbb kommt nach Dolgelin und berichtet über die Verkehrssituation. Das lassen wir uns nicht entgehen und organisieren eine spontane Demo. Karin und Achim bringen ihre Forderungen auf Transparenten mit. Und Achim, der im Dezember 90 Jahre alt wird, auf seinem Rollator sitzend, ist wirkliche eine coole Socke mit seinem Beitrag oben.
Alles nachzulesen unter
Bürgerinitiative Bedarfshalt Dolgelin
Als echte Toren geben wir nicht nach und haben eine Bürgerinitiative gegründet. Auch weil es nicht nur die Senioren sind, für die der Halt nützlich ist. Der Gemeinderat Lindendorf hatte 2022 eine entsprechende Analyse an den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg gesendet: Schüler, Pendler, Touristen, junge Familien ohne Auto würden den Bedarfshalt begrüßen. Als Nr. 12 von 35 angemeldeten Halten sind wird nicht in den Brandenburger Verkehrsplan bis 2027 aufgenommen worden. Nur die ersten vier aus Speckgürtellagen.
Aber wir haben eine Idee und einen Plan!
Wahlauswertung
Am 19.06. haben wir Helmut Franz, unseren alten und neuen Bürgermeister der Gemeinde Lindendorf zum Treff eingeladen. Er wurde mit sagenhaften 91% der Dolgeliner Bürger wiedergewählt. Vielen hat die Wahl des AfD-Vertreters (der einzige Kandidat einer Partei) in den Gemeinderat Sorgen bereitet und natürlich das Abschneiden der AfD bei den EU-Wahlen. Birgit wollte nicht irgendwann den Arm zum Gruß erheben müssen und Christina verwieß auf einen anderen Blick auf das Wahlergebnis: In der Gemeinde wurden 2634 Stimmen abgegeben, jeder hatte ja drei zur Verfügung. 430 gingen an den Vertreter der AfD, aber 2204 nicht an ihn, sondern an die Vertreter der Bürgerlisten und anderen Wahlgemeinschaften. Und dass er noch nie in der Gemeinde aktiv wurde kann sich ja jetzt ändern. Jetzt müssen alle liefern.
Kaffee und Kuchen gab es natürlich auch noch, aber bei wichtigen Diskussionen gehen wir in den zweiten Raum im Gemeindehaus, der eine bessere Akustik hat. Fast die Hälfte unserer Mitglieder trägt Hörgeräte und die Verbesserung der Akustik im Kaffee und Kuchen-Raum steht auch noch auf der Projektliste!
Bocciaplatz
Das Sommerwetter macht dem Platz zu schaffen. Immer wieder gehen Seniorinnen, wie Marion und Birgit zum Gießen und Unkraut zupfen. Ein außerplanmäßiger Arbeitseinsatz wird auch organisiert. Annegret, Bernd und Christina packen an und dann sieht alles so schön aus, dass wir den Seniorentreff am 31.7. draußen machen. Wir sind aber schon so viele, dass die beiden Gartenlauben nicht mehr ausreichen und Tisch und Stühle aus der Kirche geholt werden müssen.
Und dann wird es interessant: Achim erläutert die Regeln und ist gewillt sie zu kontrollieren! Wir starten ein kleines Turnier!
Ist das sie richtige Haltung? Muss wohl alles korrekt gewesen sein, Achim erhebt keinen Einspruch bei der Siegerehrung!
Gartenparty bei Karin und Gerd
Das war in mehreren Aspekten etwas besonderes: 50 Jahre Ehe und 70 Jahre Gerd waren nachzufeiern.
Und Karin und Gerd haben auch etwas Besonderes für uns organisiert. Über das Essen schweigen wir mal, nicht weil es schlecht war sondern wie erwartet sehr gut. Die "Location" im hauseigenen Garten war so hergerichtet, dass alle im Schatten sitzen konnten.
Besonders war das Rahmenprogramm. Von Karin sind wir ja in der Beziehung einiges gewoht, aber sie hat sich selbst übertroffen: zwei interessante Rätselfragen, Basare mit Planzen, Büchern und CDs. Und man musste den Garten erkunden, um ein Rätsel zu lösen.
Die Siegerehrung erfreute nicht nur die Sieger sondern auch den Tierschutzverein Seelow. Illona konnte 100 € als Spende mitnehmen, Erlöß der Pflanzenverkäufe und Einsätze für die Teilnahme am Rätselraten. Da kam wohl die Gewerkschafterin bei Karin durch...das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.
Unser Dorf hat Zukunft
Dolgelin beteiligt sich in diesem Jahr erstmalig an dem bundesweiten Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". In der Runde auf Kreisebene präsentierten engagierte Bürger nach wochenlanger Vorbereitung unser Dorf. Der Dorfverein organisierte den Rundgang einer Kommission durch Dolgelin und unser Verein war gleich am Beginn vor dem Gemeindehaus dran, Aufregung der Vortragenden inbegriffen.
Bei der Station der Bürgerinitiative "Bedarfshalt Dolgelin" waren Karin, Renate und Christina vom Seniorenverein beteiligt und Renate zeigte einmal mehr dass man auch mit 85 noch flott unterwegs ist und alle Termine wahrnimmt. Am Ende des Rundgangs waren alle froh und stolz!